Wappen des Ordens vom Flügel des heiligen Michael
Der Orden vom Flügel des heiligen Michael (Ordem de São Miguel da Ala) ist einer der drei dynastischen Orden des Hauses Braganza.
Anlass zur Gründung des Ordens vom Flügel des heiligen Michael waren die Siege des Königs Alfons I. im Jahre 1147 bei Ourique und Santarém über den König von León und die Mauren. Der Legende nach hatte der Erzengel Michael in das Kampfgeschehen eingegriffen, als sein geflügelter Arm mit dem Schwert am Himmel erschien.
Der Orden wurde von Papst Alexander III. genehmigt und dem Zisterzienserabt
von Alcobaca unterstellt. Die ersten Ritter, die mit dem Orden ausgezeichnet wurden, war eine Gruppe von Jakobsrittern (Santiago-Ritter), die auch die Leibgarde des Königs bildete.
Der Orden blieb bis heute als dynastische Ehrendekoration bestehen.
1630 hatten die Zisterzienser noch einmal bestätigt, dass der Orden dem Abt
von Alcobaça unterstehe und dass der König von Portugal das Amt
des Großmeisters bekleide. 1848 gründete König Miguel I. von Portugal mit Erlaubnis der Päpste Gregor XVI. und Pius IX. den Orden vom Flügel des Heiligen Michael neu. 1986 bestätigten der Heilige
Stuhl und die portugiesische Republik, dass Dom Duarte III Pio, der derzeitige Herzog von Braganza, sowohl der direkte Nachkomme von König Miguel I. als
auch der Großmeister des Ordens vom Flügel des Heiligen Michael ist.
Wie der Annunziaten-Orden, der Orden Mauritius und Lazarus und der Orden Vila
Viçosa verfügt auch der Orden vom Flügel des Heiligen Michael über eine Bruderschaft als der soziale und religiöse Teil des Ordens.
1990 wurden ihre Statuten auf der Grundlage der Königlichen Bruderschaft des Heiligen Eucharistie-Wunders von Santarém revidiert. Orden und Titel vom Flügel des Hl. Michael werden vom Hause Braganza
nur über diese Bruderschaft verliehen.
Neben dem Orden vom Flügel des Hl. Michael sind auch der Orden von Vila Viçosa und der Orden der Hl. Isabel dynastische Orden des Hauses Braganza.
Da vor einigen Jahren ein portugiesischer Abgeordneter, Nuno da Câmara
Pereira, Fadosänger und Präsident der vom Herzog von Braganza nicht unterstützten Monarchistischen Volkspartei Portugals (PMP), einen privaten Verein unter der Bezeichnung Assoçião Ordem de São
Miguel de Ala rechtsgültig hat eintragen lassen, beschäftigt zur Zeit ein grotesker Markenstreit die Gerichte Portugals. Während des laufenden Verfahrens bleibt deshalb der Orden auf der Webseite des
Hauses Braganza unerwähnt. Die People’s Monarchist Party (PMP) erkennt die Rechtmäßigkeit des gegenwärtigen Thronprätendenten nicht an, unterstützt aber einen seiner Vetter. Der Streit unter den
monarchistischen Parteien Portugals geht auf die 1830er Jahre zurück
und trug 1910 dazu bei, dass die Monarchie durch die Republik abgelöst wurde.